In diesem Band werden Strömungen und Trends präsentiert, die das Bild der deutschen Literatur in den mehr als 20 Jahren geprägt haben. Die Verfasser der Texte suchen Antwort auf die Frage: Sind die Vereinigungseuphorie, die Vereinigungsenttäuschung die ostdeutsche „Ostalgie“, die westliche apolitische, zuweilen auch defätistische Haltung, der Rückzug in das Persönliche der 90er Jahre neueren Sichtweisen gewichen? Hat sich die Utopie einer Kulturnation verwirklicht oder die Realität des aufeinander abgestimmten Wirtschaftsstandorts des vereinigten Deutschlands durchgesetzt? Der Öffentlichkeit wird eine Literatur präsentiert, die sich frei von jeglichem moralischen Ballast der Tabuthemen gemacht hat. Die Autoren greifen direkt ihre Themen auf, sprechen offen über die Traumata der Vergangenheit, über die veränderte und anfällige Position des Individuums und der Gesellschaft sowie über die verängstigte conditio humana nach dem 11.09.2001.